Besatz ist in jedem Angelverein ein wichtiges Thema.
Wir als Fischereiberechtigte sind verpflichtet den Fischbestand des Gewässers entsprechend artenreich und in richtiger Alterszusammensetzung zu erhalten.
Eine fischereiliche Besatzmaßnahme, die im Sinne der guten fachlichen Praxis durchgeführt wird, lässt sich wie folgt definieren: Ausgeglichenheit zwischen Raub- und Friedfischen und dem Gewässer entsprechend artenreich und in richtiger Alterszusammensetzung.
Somit haben wir dieses Jahr bereits die Fischarten Meerforelle, Bachforelle, Aal, Quappe, Karausche und Elritze durch Besatz in den geeigneten Gewässern unterstützt.
Am 28. Oktober folgte eine größere Maßnahme: es wurden Jungzander, Schleie und Schuppenkarpfen (Wildform) besetzt. (siehe Besatzprotokoll)
Die wurden besetze um die natürliche Produktionskraft der Gewässer zu nutzen und da wir aus mehrjähriger Erfahrung wissen, dass sich die Jungzander (Z2) in unseren Gewässern besonders gut entwickeln, zum späteren Zeitpunkt ablaichen und somit zu einen natürlichen Bestand beitragen.
Auch die sog. Wildform der Schuppenkarpfen entwickelt sich in unseren Gewässern sehr gut und kommt mit ihren recht schlanken Körperbau in fließenden Flüssen gut zurecht.
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Besatzprotokoll vom 28.10.2016
Fischart: Schleie, 300 kg FVF
Wildkarpfen, 800 kg FVF / 240 kg Küstenkanalgemeinschaft
Zander II, 860 Stück FVF / 860 Stück Küstenkanalgemeinschaft
Lieferant: Fischzucht Holzenkamp
Besatzort / Gewässer |
Schleie Kg |
Wildkarpfen Kg |
Zander Stück |
Halener Badesee 13.30Uhr |
40 |
60 |
120 |
Ambührener See |
40 |
60 |
/ |
Soeste, Friesoythe /Thüler Str. |
40 |
60 |
100 |
Lahe, Röbkenberg |
30 |
60 |
/ |
Küstenkanal, Husbäke |
/ |
140 |
350 |
Küstenkanal, Ahrensdorf – Kampe |
/ |
130 |
300 |
Söeste, Kampe – Harkebrügge |
30 |
60 |
120 |
Küstenkanal, Schwaneburg |
30 |
130 |
300 |
Friesoyther Kanal |
30 |
50 |
/ |
Küstenkanal, Neuscharrel |
30 |
130 |
300 |
Marka, Neuscharrel |
30 |
80 |
/ |
Sagter-Ems, Sedelsberg |
/ |
80 |
130 |
Der Besatz wurde durchgeführt von:
Peter Müller, 1. Vorsitzender
Günther Bohlsen, Obmann der Fischereiaufsicht
Alwin Witte, Jugendwart
Martin Wieborg, Ludwig Tholen, Theo Kathmann alle Gewässerwarte
Hermann Schade Kassenwart und Gewässerwart
und Knut Tholen, Hauptgewässerwart.
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In diesem Herbst werden noch Weißfisch (Rotaugen) und Barsch besetzt.
Der Besatz in der Thülsfelder Talsperre gestaltet sich aber umso schwieriger. Dort haben wir es mit unnatürlichen Wasserstandsschwenkungen zu tun. Im Winter fehlt dort ein Meter, dadurch haben die Fische keine Schutzbereiche mehr und sitzen vergleichsmäßig in einer Badewanne. Dort sind sie den Angriffen der übermäßig vielen Kormorane schutzlos ausgeliefert, die durch ihre unnormal hohe Präsents für einen sehr hohen Fraßdruck sorgen.
Wir sind dort gezwungen den Fischbestand durch Besatz von nicht mehr Schlund fähigen Fischen zu gewährleisten.
Ende Februar haben wir dort recht große Laichzander besetzt, die sich bereits erfolgreich vermehrt haben. Im Herbst bekamen wir eine Lieferung natürlicher laichreifer Schleien mit denen wir die gleiche Taktik fahren.
Die Hoffnung ist das wir so zu einen gesunden Fischbestand beitragen.
Die beste Möglichkeit dieses zu gewährleisten ist immer noch den Fischen eine gute und natürliche Umgebung zu bieten. In den letzten Jahren haben wir intensiv daran gearbeitet und verschiedenste Laichhabitate für unsere Kraut- und Kieslaicher geschaffen. Hierbei sind natürlich auch die Gemeinden und Wasserverbände gefordert. Die Fische, die sich natürlich in unseren Gewässern vermehren, bilden einen gesunden und angepassten Bestand und wir brauchen sie nicht zukünftig durch teuere Besatzmaßnahmen zu finanzieren. Es ist besser einmal Geld in die Hand zu nehmen um die Bedingungen zu verbessern als jedes Jahr wiederholt Fische zu kaufen.
Knut Tholen